Thermische Solaranlagen

Mittlerweile sind Solaranlagen immer mehr zum Standard geworden. Die Installation einer Solaranlage kann bei Um- und Neubauten eingesetzt werden. 
Überwiegend werden thermische Solaranlagen in der Haustechnik genutzt. Die gewonnene Wärme wird hierbei meistens zur Trinkwasser-Erwärmung (Spül-, Dusch- und Badewasser) und für die Erwärmung der Wohnräume eingesetzt. Die thermische Solaranlage besteht aus einem Kollektor, welcher die Sonnenstrahlung in Wärme umwandelt, einem Solarwärmespeicher, der die nicht sofort genutzte Wärme speichert sowie dem verbindenden Solarkreislauf, über den die Wärme vom Kollektor in den Speicher transportiert wird. Dieser besteht aus Rohren, Armaturen und Antriebsaggregaten, die den einwandfreien Betrieb der Anlage sichern, sowie einem Regler, welcher den Wärmetransport ein- und ausschaltet.
Sonnenkollektorsysteme verursachen während des Betriebes keine direkten Emissionen und verringern im Vergleich mit konventionellen Heizungssystemen CO2- und Feinstaub-Emissionen.

Einfamilienhaus 
Im Einfamilienhaus deckt die Sonne 60-70% des jährlichen Energiebedarfs für das Warmwasser. Eine kleine Kollektorfläche auf dem Dach (4–6 m²) und ein kleiner Speicher (450 Liter) reichen aus, um ganzjährig 70% des benötigten Warmwassers einer 4-köpfigen Familie solar zu erwärmen. 

Mehrfamilienhaus 
In Mehrfamilienhäusern ist der Einsatz von Solarwärmeanlagen (Vorwärmung) besonders rentabel und darüber hinaus eine effiziente Massnahme zur Reduktion der Primärenergie. Eine Kollektorfläche von rund 1 m2 pro Person reicht aus, um 30-40% des jährlichen Warmwasserbedarfs solar zu erzeugen. Dabei kann die Dimensionierung von Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern entweder nach Kosten/Nutzen oder auf einen hohen Ertrag an Solarwärme hin optimiert werden. 

Optimale Voraussetzung:
• Orientierung: Maximal 45° Abweichung von der Südachse (Ost oder West); 
  Neigung 30° bis 60°
• Kollektorfläche: 0,6 m2 bis 1 m2 pro 1000 kWh jährlicher Wärmebedarf für 
  Warmwasser und Raumheizung (1000 kWh Wärmebedarf entsprechen 100 
  Liter Heizöl). Je nach Dämmung des Gebäudes eine Kollektorfläche 
  von 15–20 m².
• Speichervolumen: 90 bis 130 Liter pro m2 Kollektorfläche (ca. 1‘500 Liter). 
  Die Lebensdauer des Heizkessels wird verlängert, da er dank der 
  Solaranlage weniger oft in Betrieb sein muss – was wiederum Kosten spart!