Erneuerbare Energien 

Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien. Die zur Neige gehenden fossilen Energiereserven und die damit verbundenen hohen Energiepreise, die Herausforderungen des Klimawandels und die sehr starke Auslandabhängigkeit unserer Energieversorgung rücken die erneuerbaren Energien zunehmend ins Zentrum des Interesses.

Die verschiedenen Wärmeproduktionsanlagen wie Holzfeuerungen, Wärmepumpen und Fernwärme haben in den letzten Jahren massiv zulegen können. Vor allem bei den Wärmepumpen verzeichnet man den grössten Zuwachs. Dank technologischer Fortschritte, ihrer zunehmenden wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit und nicht zuletzt wegen des positiven Images der erneuerbaren Energien verfügt der Sektor jedoch über ausgezeichnete kurz- und langfristige Wachstumsprognosen.

Holzfeuerung

Die Holzfeuerung kann bei Neubauten und bestehenden Gebäuden eingesetzt werden. Es gibt sie in verschiedenen Leistungsgrössen. Je nach Bedarf wird unterschieden zwischen Stückholz-, Pellets- und Schnitzelfeuerungen. 
Die Holzfeuerungen haben in den letzten 20 Jahren an Bedeutung gewonnen. Holzverarbeitende Betriebe, Landwirte, Forstunternehmungen etc. setzen auf Holzenergie. Dieser Brennstoff ist nachwachsend und kann mit wenig Aufwand für die Wärmeproduktion genutzt werden. 
Holzfeuerungen benötigen einen grösseren Platzbedarf, als die Oel- und gasbetriebenden Heizgeräte und sind bei einer Anschaffung bedeutend teurer. 
Holzenergie gilt als CO2-neutral, weil Bäume bei ihrem Wachstum gleich viel CO2 binden, wie bei ihrer Verbrennung oder Verrottung wieder freisetzen. Zudem ist Holzenergie erneuerbar und damit nach der Wasserkraft eine der wichtigsten Formen der nachhaltigen Energiegewinnung in der Schweiz. Grössere automatische Holzfeuerungen (z.B. Fernwärmenetze) können neben der Wärmeproduktion auch einen Beitrag zur Stromerzeugung leisten.

Wärmepumpe

Bei Neubauten werden Wärmepumpen sehr häufig angewendet. Sie sind kompakt gebaut und benötigen weder ein Kamin noch einen Raum für die Brennstofflagerung. Die Anwendung von Wärmepumpen ist auch bei Umbauten und Renovationen möglich. Eine Wärmepumpe soll im Niedertemperaturbereich betrieben werden können. Hohe Vorlauf-temperaturen eignen sich nicht für Wärmepumpen. 
Wärmepumpen sind Maschinen, welche die in der Umgebung gespeicherte Energie in nutzbare Wärme umwandeln. Denn in Luft, Erde und im Wasser sind dank der Sonneneinstrahlung, der Erdwärme sowie Niederschlägen grosse Energiemengen gespeichert. Diese können dank Wärmepumpen genutzt werden. Allerdings kommt eine Wärmepumpe nicht ohne Strom aus. Die Wärmepumpe produziert bis viermal mehr Nutzwärme als sie Elektrizität verbraucht. Die durch Wärmepumpen gewonnene Wärme kann zur Raumheizung und zur Warmwassererwärmung genutzt werden.

Fernwärme

Das Einsatzgebiet für Fernwärme liegt in der Nähe von Kraftwerken, Holz- und Abfallverbrennungsanlagen. Die Abwärme von Kraftwerken lässt sich per Fernwärme zum Heizen von Wohnanlagen, Büros oder Einkaufszentren nutzen. Mit der Abwärme wird Wasser erhitzt, das durch gut isolierte Rohre bis in die zu beheizenden Räume geleitet wird.
Weil hauptsächlich erneuerbare Energieträger zum Einsatz kommen und die Abwärme oftmals ein Nebenprodukt ist, hilft Fernwärme den Verbrauch von Erdöl und Gas zu senken und ist daher generell ökologisch und nachhaltig.
Entscheidet sich ein Hausbesitzer für einen Fernwärmeanschluss wird die eigene Heizungsanlage überflüssig. Die Heizungsanlage mit dem Brennstofflager entfallen. Die Räume können umgenutzt werden. 
Die Abrechnung der bezogenen Wärmemenge wird mittels eines Zählers erfasst. 

Geothermie

Geothermische Energie oder "Erdwärme" nennt man die in Form von Wärme gespeicherte Energie unterhalb der Oberfläche der festen Erde, welche hauptsächlich aus dem Zerfall natürlich vorkommender radioaktiver Elemente stammt. Schon ab zirka 15 Meter unter der Oberfläche ist die Bodentemperatur das ganze Jahr über konstant. In 5000 Metern Tiefe herrscht in der Schweiz eine Temperatur von rund 200°C. Diese Erdwärme lässt sich mit Hilfe verschiedener Methoden nutzen:

Vertikale Erdwärmesonden, Grundwasserbrunnen, Geostrukturen (Fundationspfähle, Schlitzwände) und warme Tunnelwässer werden in der Regel in Verbindung mit einer Wärmepumpe zu Heiz- und in manchen Fällen auch zu Kühlzwecken benutzt. Mit Tiefbohrungen können heisse Grundwasservorkommen (Aquifere) angezapft werden, und aus dem trockenen Grundgebirge lässt sich mit Hilfe der "Enhanced Geothermal Systems" Technologie Energie gewinnen. Bei Temperaturen von über 100°C ist damit die Produktion von Elektrizität möglich, die Restwärme kann zu Heizzwecken verwendet werden.

In St. Gallen und Lavey-les-Bains sind zur Zeit zwei Projekte bereits in fortgeschrittenem Stadium. Langfristig ist es denkbar, dass ein bedeutender Anteil des schweizerischen Stromkonsums durch geothermische Kraftwerke gedeckt werden kann.